„Die grüne Wirtschaftskatastrophe schlägt durch bis nach unten! Ständig werden Projekte angeleiert, die den Strom teurer machen. Da brauchen wir nicht zu jammern, wenn überall Geld fehlt.“ Mit drastischen Worten beschrieb Uwe Hellstern als gastgebender Abgeordneter einmal mehr die desolate Stimmung, die gegenwärtig in deutschen Parlamenten herrscht. Hellstern erlebt nicht nur im Landtag, sondern auch im Kreistag und im Horber Gemeinderat die verzweifelten Versuche, die Folgen der Wirtschaftskrise und explodierende Kosten in den Griff zu kriegen. Wahlen scheinen die Grünen nicht zu beeindrucken, denn sie setzen ihre Energiewende, die geradewegs in die Wettbewerbsunfähigkeit führt, stur fort. Paradebeispiel ist jetzt die riesige Investition in ein Wasserstoffnetz, für die es noch nicht einmal Lieferanten und Lieferverträge gibt, wie Hellstern diese Woche bei einer Fragestunde vom grünen Staatssekretär Baumann erfahren musste. Zu dem Abend, der den Themen Ernährung, Energie, Umwelt- und Verbraucherschutz gewidmet war, hatte er den Bundestagsabgeordneten Jürgen Braun aus dem Rems-Murr-Kreis und seinen jungen Landtagskollegen Dennis Klecker aus Ilsfeld eingeladen. Der Einladung waren auch 45 Gäste gefolgt, darunter zahlreiche Landwirte.
„Wir müssen die geschaffene Monster-Bürokratie stoppen“, forderte Hellstern und warf den Grünen vor, sie versuchten in der verbliebenen Regierungszeit noch möglichst viele einflußreiche Stellen im Öffentlichen Dienst mit eigenen Gefolgsleuten zu besetzen. Dadurch wollten sie eine Transformation von Staat und Gesellschaft erreichen, die auch nach einem Regierungswechsel Fakten und schwer revidierbare Machtpositionen geschaffen hat. Um mehr gesunden Menschenverstand in die Politik zu bringen, sollten mehr Bürger aus normalen Berufen in politische Ämter gewählt werden, anstatt nur Verwaltungsfachleute. Die Bürger sollten nicht alles glauben, was ihnen von oben gesagt wird.
Dennis Klecker, der vor einem Jahr für den ausgeschiedenen Dr. Rainer Podeswa in den Landtag nachgerückt war, berichtete von seinem Engagement bei den Bauernprotesten. Als vordringlich bezeichnete er den Abbau nutzloser Bürokratie, die den Landwirten noch die letzte freie Zeit stiehlt. Was von der EU kommt, wird in Deutschland haargenau umgesetzt, während Frankreich oder Italien locker damit umgehen. Kartoffeln aus Ägypten oder Rindfleisch aus Südamerika werden unter Bedingungen produziert, die nicht mit denen in Deutschland vergleichbar sind. Pflanzenschutz- und industrielle Düngemittel hält Klecker für unverzichtbar, manche Handelsabkommen müssen revidiert werden. Er sieht die Landwirte nicht als Subventionsjäger sondern als Produzenten regionaler Nahrungsmittel, die nach dem Vorbild französischer Markthallen einen verbesserten Absatz durch Direktvermarktung finden könnten. Unverzichtbar ist nach Meinung von Klecker auch steuerfreier Agrardiesel.
Jürgen Braun beklagte, dass viele Abgeordnete nach Berlin übergesiedelt und nicht mehr im Ländle sichtbar seien. Wo die Grünen in der Regierung sind, bestimmten sie die Politik. Die CDU, so Braun, sei „die deutsche Malaise“, denn sie setzten die Politik der Grünen optimal durch. Ausführlich ging Braun auf den „Ablasshandel“ mit UER-Zertifikaten ein, mit denen mehr Klimaschutz erreicht werden sollte, die aber inzwischen als betrugsanfällig eingestuft werden. Auch bezweifelte er die Rolle des CO2 als bestimmender Größe für den Klimawandel. Als schwierig beurteilt Braun die Herausforderung, den Wohlstand in Deutschland zu erhalten. In bestimmten Bereichen produziere selbst die Schweiz mit günstigeren Lohnstückkosten als wir. Deswegen verlagere sogar Weltmarktführer Stihl künftig Produktion dorthin. Als Voraussetzung für den Erhalt des Wohlstands sieht Braun niedrige Energiepreise. Wohlstand verliere man nicht an einem Tag. Als verhängnisvoll bezeichnet er die Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke, die einen volkswirtschaftlichen Verlust von 600 Milliarden Euro zur Folge gehabt hätten. Zu den Ungeheuerlichkeiten, die heute unters Volk gestreut würden, gehöre die Behauptung, eine Vermehrung der Geldmenge führe nicht automatisch zu mehr Inflation.
Eine Diskussion mit interessierten Bürgern schloss sich an.