Dennis Klecker: Weniger Pflanzenschutz fördert den Welthunger
Plenarrede Dennis Klecker: Weniger Pflanzenschutz fördert den Welthunger

„Weniger Pflanzenschutz ist kein Naturschutz, sondern fördert den Welthunger.“ Das sagte der agrarpolitische AfD-Fraktionssprecher Dennis Klecker in der Landtagsdebatte. „Mit der Umsetzung des Green Deals der EU sind nicht nur die Erträge geringer, sondern in einigen Jahren eben auch Missernten zu erwarten. Die Welt außerhalb von Europa kann diesen Produktionsrückgang nicht auffangen. Das Ergebnis ist nicht nur weniger Ertrag, sondern häufig auch Pilze wie etwa Mutterkorn am Getreide, was Fehlgeburten auslösen kann! Auch wachsen durch weniger Pflanzenschutzmittel viele Giftpflanzen, die dann oft im Trog unserer Tiere landen.“

Nur noch wenige Pflanzenschutzmittel haben eine gültige Zulassung, weiß Klecker. „Inzwischen ist es gängige Praxis, dass fast nur noch mit Notfall- und Sonderzulassungen gearbeitet wird. Durch dieses unübersichtliche Vorgehen verlieren sogar die Kontrollinstanzen schnell den Überblick. Schon das bedeutet Handlungsbedarf. Der vermehrte Einsatz von Drohnen sowie von KI kann hilfreich sein. Es wird keine Patentlösung geben, aber es muss für die Landwirte ein System geschaffen werden, welches ihnen die Arbeit erleichtert und nicht nur aus Bürokratie und Verboten besteht. Die Kombination aus alten und neuen Methoden ist der beste Ansatz.“


Redekonzept:

„Für einen modernen Pflanzenschutz in der EU – mit unseren Landwirtinnen und Landwirten.“

Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

in keiner Branche wird so viel diktiert wie in der Landwirtschaft. Das Thema Pflanzenschutz ist hierfür ein sehr gutes Beispiel. Ein Thema, das nur mit den Landwirten reformiert werden kann, aber wie es so ist lassen Sie die Landwirte selbst gar nicht mitdiskutieren.

Was denken Sie eigentlich, warum letztes Wochenende Hunderte von LKW-Fahrern unterstützt durch unzählige Traktoren mit Schildern die Heilbronner Innenstadt durch eine Demo zeitweise lahmlegten? Sie alle demonstrieren gegen eine irrationale Politik und selbst im SWR konnten Sie die wichtige Aussage sehen “Ist der Bauer tot – Hungersnot!!!”

Ihr allgemeiner Ansatz lautet: Es soll am besten kein Pflanzenschutz mehr betrieben werden, alles soll stattdessen so wachsen wie es die Natur zulässt. Eine idyllische Bio-Landschaft ist Ihre Idee. Hört sich schön an, aber was sind die Folgen?

Mit der Umsetzung des Green Deals der EU (European Green Deal) sind nicht nur die Erträge geringer, sondern in einigen Jahren eben auch Missernten zu erwarten und die Welt außerhalb von Europa kann diesen Produktionsrückgang nicht auffangen. Das Ergebnis ist nicht nur weniger Ertrag, sondern häufig auch Pilze wie z.B. Mutterkorn am Getreide, was u.a. Fehlgeburten auslösen kann! Auch wachsen durch weniger Pflanzenschutzmittel viele Giftpflanzen, die dann oft im Trog unserer Tiere landen. Weniger Pflanzenschutz ist also kein Naturschutz, sondern fördert den Welthunger.

Das Problem fängt schon bei den Zulassungen an, da hier zu Lande ein System verwendet wird, das es so nicht noch einmal gibt. Nur noch wenige Pflanzenschutzmittel haben eine gültige Zulassung, die nützlichen Pflanzenschutzmittel haben meist keine Zulassung oder diese sind bereits ausgelaufen. Hier kommt aber die Notfallzulassung ins Spiel bzw. einzelne Verbände können eine Sondergenehmigung beantragen. Die Notfall- und Sonderzulassungen sind theoretisch Einzelfälle, damit z.B. auf bestimmte Wetterereignisse reagiert werden kann.

Doch die Einzelfälle sind keine Einzelfälle mehr, sondern inzwischen ist es gängige Praxis, dass fast nur noch mit Notfall- und Sonderzulassungen gearbeitet wird. Durch dieses unübersichtliche Vorgehen verlieren sogar die Kontrollinstanzen schnell mal den Überblick und eine übermäßige Bürokratie wird notwendig. Schon das bedeutet Handlungsbedarf. Ein sinnvolles System muss es jedem Landwirt ermöglichen unkompliziert zu sehen, welche Mittel derzeit zugelassen sind und das ohne den Umweg über die Verbände.

Keiner kann sich einfach so mal Pflanzenschutzmittel kaufen, sondern der Landwirt muss erst einen Kurs belegen um einen Berechtigungsschein zu erhalten. Das ist auch nachvollziehbar. Die vier Stunden Schulung pro Zeitraum sind ebenfalls sinnvoll, doch es gibt Organisationen, die sich an diesen Schulungen bereichern. Hier sollte eine einheitliche Regelung Zugunsten der Landwirte in Baden-Württemberg angestrebt werden.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel kostet Geld, Geld welches die Landwirte nicht haben. Je weniger Mittel sie also beziehen müssen umso besser. Jeder Landwirt strebt daher von sich aus an, dass sein Schutz effektiv ist, aber keinesfalls zu viel.

Mittlerweile ist die Technik so fortschrittlich, dass gezielt einzelne Pflanzen besprüht werden können, mit sogenannten Präzisionsspritzen im Spot Sprayingverfahren. Dies verhindert auch den Abdrift der Pflanzenschutzmittel. Ein Abdrift kann benachbarte Landwirte schnell verfeinden und auch zum Schutz der Gewässer gilt es dies zu vermeiden. Die Technologie ist also mal wieder die Lösung und nicht grüne Verbote!

Ein zunehmendes Verbot von Pflanzenschutzmitteln würde zu mehr Bodenbearbeitung führen, mehr Bodenbearbeitung bedeutet Verdichtung der Böden und Zerstörung von Bodenorganismen. Eine Verdichtung muss aber auch aufgrund des Hochwasserschutzes bei Starkregenereignisse weitestgehend verhindert werden.

Der vermehrte Einsatz von Drohnen wäre hier ebenfalls eine gute Lösung. Hierdurch werden beide guten Eigenschaften vereint, sowohl wird der Boden geschont und das Mittel kann präzise eingesetzt werden.
Ein weiterer Vorteil ist die sinnvolle Verwendung von KI. Dies ermöglicht es auch die Landwirtschaft in Naturschutzgebieten fortzusetzen mit einer so geringen Belastung der Natur, wie es bisher nie möglich war.

Zusammengefasst: Es wird keine Patentlösung geben, aber es muss für die Landwirte ein System geschaffen werden, welches ihnen die Arbeit erleichtert und nicht nur aus Bürokratie und Verboten besteht. Dazu dienen technische Lösungen und Fortschritt, sodass die Kombination aus alten und neuen Methoden der beste Ansatz ist.